ORA Funky Cat

Der chinesische Fahrzeugkonzern Great Wall Motor hat mit dem ORA Funky Cat ein kompaktes Elektroauto auf den deutschen Markt gebracht, das sich als Alternative zum VW ID.3 positioniert. Mit seinem einzigartigen Retro-Styling und futuristischen Leuchtband-Heck erregt der Funky Cat durchaus positive Aufmerksamkeit, ob er allerdings alleine damit mit den etablierten Elektroautos auf dem deutschen Markt konkurrieren kann bleibt fraglich. Nachfolgend beleuchten wir im Detail, was der ORA Funky Cat zu bieten hat.

Design und Fahrerlebnis

Der Ora Funky Cat besticht durch sein auffälliges Design, das eine Mischung aus Retro-Styling und futuristischen Elementen bietet. Mit seiner Zweifarb-Lackierung und dem ungewöhnlichen Logo auf der Motorhaube zieht er mit Sicherheit die Aufmerksamkeit auf sich. Trotz seiner kompakten Größe bietet der Funky Cat ein angenehmes Fahrerlebnis. Die hohe Sitzposition und der antrittsstarke E-Antrieb mit 126 kW/171 PS verleihen dem Auto einen agilen Charakter. Im Inneren bietet das Fahrzeug durchaus eine hochwertige Ausstattung, darunter ein Panoramadach, eine elektrische Heckklappe, eine Wärmepumpe für effiziente Klimatisierung und klimatisierte Massagesitze.

ORA Funky Cat Innenraum
ORA Funky Cat Innenraumansicht

Die Technik des Ora?

Trotz seiner attraktiven Ästhetik hat der Funky Cat einige technische Schwächen. Das Infotainment- und Assistenzsystem ist nicht intuitiv und kann manchmal umständlich zu bedienen sein. Darüber hinaus ist die maximale Ladeleistung des Autos mit 67 kW vergleichsweise niedrig, was längere Ladezeiten bedeutet. Die Reichweite des Funky Cat ist jedoch mit dem großen Akku durchaus beeindruckend. Dieser liefert netto 59,3 kWh (63 kWh als Werksangabe) was bei einem durchschnittlichen Verbrauch von etwa 16 kWh den ORA Funky Cat realistisch gesehen eine Reichweite von rund 420 Kilometern erreichen lässt. In der Basisvariante 300 wird der Funky Cat allerdings mit einer Batterie mit 48 kWh geliefert, was dann rund 310 Kilometer Reichweite nach WLTP verspricht.

Was kostet der Ora Funky Cat?

Der Preis beginnt in der Basisvariante ORA Funky Cat 300 bei 38.990 Euro, diese ist dann mit dem kleinem LFP-Akku mit 48 kWh ausgestattet. Die Version 400 mit der großen 63 kWh Batterie startet bei 44.490 Euro und soweit man die höchste Ausstattungsvariante Pro+ wählt, landet man bei 47.490 Euro. Zum Vergleich, ein VW ID3 in der Basisvariante mit 58 kWH Akku kostet 39.995 Euro, also ziemlich genau 1000 Euro mehr. Schwieriger wird das ganze für Great Wall Motor und den ORA Funky Cat dann in den höheren Ausstattungsvarianten, denn für den Preis eines Funky Cat 400 Pro+ gibt es für nur knapp über 3000 Euro mehr bereits ein Tesla Model 3 mit maximaler Reichweite und dem großen 82 kWh Akku.

Wann kommt der Ora Funky Cat nach Deutschland?

Zwecks Verkauf in Deutschland hat Great Wall Motor hingegen mit der Emil Frey Gruppe (Schwabengarage) einen durchaus kompetenten Partner bereits am Start. Mit 159 Händlerstandorten ist die Emil Frey Gruppe landesweit vertreten und somit kann der ORA Funky Cat auch gesehen und gefahren werden. Die Lieferzeiten liegen aktuell (Stand Juni 2023) in Deutschland für den ORA Funky Cat bei ca. 4-5 Monaten ab Bestellung – der Funky Cat ist also in Deutschland schon verfügbar.

Welche Förderung gibt es?

Der ORA Funky Cat ist mit allen Ausstattungsvarianten in der BAFA-Liste der förderfähigen Elektroautos gelistet und bekommt somit für alle Ausstattungsvarianten die volle Förderung in Höhe von 4500 Euro, die es also von den oben genannten Preisen noch abzuziehen gilt. Ab 2024 sinkt dann die Förderung auf 3000 Euro, wobei der Funky Cat in allen Ausstattungsvarianten deutlich unter der neuen pauschalen Fördergrenze des Nettolistenpreises von 45.000 Euro bleiben wird und auch ab 2024 weiterhin die volle Förderung erhalten kann.

Wer steckt hinter Ora?

Great Wall Motor, der Mutterkonzern von ORA, ist mit Ehrgeiz angetreten und will auch außerhalb Chinas starke Marken aufbauen. Das Unternehmen setzt sowohl auf reine Stromer unter der Marke ORA als auch auf Plug-in-Hybride unter der Marke WEY, die es demnächst auch in Deutschland geben soll. In China ist Great Wall Motor zudem mit den Verbrennern Marken GWM und Haval unterwegs, die allerdings nicht auf den Weltmarkt ausgerollt werden sollen, sondern außerhalb Chinas nur in diversen asiatischen Ländern noch verfügbar sind. Zudem plant Great Wall Motor weitere elektrische Modelle von ORA nach Europa zu bringen. Derzeit analysiert das Unternehmen potenzielle Produktionsstandorte in Europa, um die hier verkauften Fahrzeuge lokal produzieren zu können. Dabei stehen Standorte in den neuen Bundesländern sowie in Ungarn und Tschechien zur Debatte.

Fazit

Der Ora Funky Cat ist ein durchaus charmantes und knuffiges Elektroauto, das jedoch einige Verbesserungen im Bereich der Bedienung seiner Infotainment- und Assistenzsysteme und insbesondere bei der Ladeleistung benötigt. Trotzdem bietet der ORA Funky Cat bereits in der Basisversion eine absolut konkurrenzfähige Reichweite mit einem einzigartigen Design an, dass sich von anderen Elektroautos auf dem deutschen Markt abhebt. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieses Elektroauto in der Zukunft entwickeln wird und ob es in der Lage sein wird, mit den etablierten Marken wie VW oder Tesla auf dem deutschen Markt zu konkurrieren.

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