Elektroauto IM L7

IM Motors ist eine neue Elektroauto Marke in China und ein Joint Venture von SAIC Motor , Alibaba und dem Zhangjiang Hi-Tech Park in Shanghai Pudong. Sowohl SAIC als auch der Zhangjiang Hi-Tech Park befinden sich mehrheitlich im Besitz der Stadtverwaltung von Shanghai. Produziert werden die Elektroautos von IM Motors bei SAIC. Der chinesische Name des Unternehmens lautet Zhiji Motor (智己汽车) und der IM L7 ist nun das erste Fahrzeug das zu Auslieferung kommt und sich eindeutig in der Klasse eines Tesla Model S positioniert.

Alibaba als Triebfeder des Joint Ventures

Als Triebfeder für die Elektroautomarke IM Motors gilt der Tech Riese Alibaba. Dieser ist bereits mit seiner Beteiligung bei Xpeng Motors als Investor im Elektroautomarkt seit einiger Zeit aktiv und nun bei IM Motors ( Chinesisch: Zhiji Motor 智己汽车) als maßgeblicher Initiator eines eigenen Elektroauto-Brands am Start. Dabei konnte der Tech-Riese mit SAIC im Rahmen einer klar definierten Beteiligung die Produktion der Elektroautos absichern – diese werden bei SAIC in den Werken in Jiading unweit der Formel 1 Strecke gefertigt. Und mit dem Zhangjiang Hi-Tech Park einen eindeutig in staatlicher Hand befindlichen Immobilien Investor gewinnen, der sozusagen den Weg für eine landesweite Vertriebsstruktur ebnen wird. Vor Alibaba hatte ja bereits Huawei den Schritt in den Markt der Elektroautos gewagt und mit Xiaomi steht bereits der nächste chinesische Tech-Riese kurz vor einem Roll-Out in dieses Segment.

IM L7 ist eine Oberklasse Limousine

Mit der Limousine Alibaba IM L7 startet das Elektroauto Joint Venture dann auch gleich in der Oberklasse und stellt sich in Konkurrenz zu einem Tesla Model S oder dem NIO ET7. Damit sind auch die Leistungswerte der Limousine in einem Preissegment angesiedelt, die deutlich auf Oberklasse schließen lassen. Der IM L7 wird in zwei Versionen nun in China ausgeliefert. Dabei kommt die günstigere Version Dynamic bereits mit einem 98 kWh Akku, was eine Reichweite von rund 620 Kilometern verspricht. Die teurere Version Pro ist dann mit einer 118 kWh Batterie ausgestattet, die eine Reichweit Nahe der 1000 Kilometer Marke verspricht und sich damit auch klar gegen den NIO ET7 positioniert. Welches ja das erste Elektroauto in China war, das mit dem Reichweitenversprechen von 1000 Kilometern auf den Markt gekommen ist. Unterscheiden tun sich die zwei Versionen nicht in Ihren Leistungsdaten, beide Versionen sind mit Allradantrieb ausgestattet, mit einem 175-kW-Motor (235 PS) an der Vorderachse und einem 250-kW-Motor (335 PS) an der Hinterachse. Zusammen erzeugen sie 725 Nm Drehmoment und ermöglichen dem IM L7 einen Sprint von 0 auf 100 km/h in nur 3,8 Sekunden.

Laden ohne Ladekabel

Eine Besonderheit besitzt der Alibaba IM L7 dann aber auch, es ist das erste Serien-Elektroauto überhaupt das sich induktiv laden lässt. Damit hat Alibaba natürlich dem Fahrzeug ein Feature spendiert, welches sich klar von der Konkurrenz abhebt und dem Fahren mit einem Elektroauto ein zusätzliches aber zukünftig nicht unwichtiges Komfortfeature hinzufügt. Einziger Wermutstropfen, induktiv laden ist im Moment nur mit maximal 11 kW möglich – insofern ist dies nur eine Funktion für den Parkplatz oder die Garage und über Nacht, denn bei 118 kW Kapazität des Akkus würden selbst 80% locker 7 Stunden zum Laden benötigen, also nichts für mal schnell und zwischendurch. Insofern muss auch der IM L7 beim Schnellladen via CCS verbunden werden. Gönnt sich dann aber bis zu 250 kW und könnte rein theoretisch in rund 25 Minuten voll geladen werden, wenn es denn die Ladesäule hergibt.

LiDAR als Serienausstattung

Das hat sich Alibaba nicht nehmen lassen und dem IM L7 (Zhiji L7) in der Serienausstattung ein LiDAR System verpasst. Neben dem LiDAR System kommen zusätzlich 12 Kameras, 5 Radarsensoren und 12 Ultraschallsensoren in dem Elektroauto zum Einsatz. Damit ist das Setup für autonome Fahrfunktionen mit Level 3 und ggf. größer auf jeden Fall gewährleistet und können zu einem späteren Zeitpunkt dann via der ebenfalls verfügbaren OTA Funktion eingespielt werden. Für den Start der Auslieferungen bewegen sich die autonomen Funktionen aber erst im Rahmen der in China zulässigen Funktionalitäten und das bedeutet Autobahn-Autopilot und Fahrerloses ein- und ausparken. Das es Alibaba hier aber technologisch ernst meint ist auch an der Hardware-Ausstattung zu erkennen, das Elektroauto wird von der Drive Hyperion-Plattform des in Kalifornien ansässigen Chipdesigners NVIDIA angetrieben, einschließlich einem Hochleistungscomputer mit AMD Ryzen Prozessor und 5G Konnektivität.

Im Innenraum nur edelste Materialien

Der Innenraum wurde in einem klassisch-futuristischen Design aufgebaut. Das dort verbaute Holz mit einer traditionellen Holzleiste in Armaturenbrett und Türen stammt aus den Italienischen Alpen direkt vom Comer See. Die Sitzwangen sind mit Leder aus einer bayrischen Ledermanufaktur bezogen, während die Sitzfläche aus gelochtem und temperierbaren Mikrofaser besteht, das nicht nur beheizt sondern auch gekühlt werden kann. Auf dem breiten, ebenfalls mit echtem Leder bezogenen Armaturenbrett sitzt ein riesiges 39-Zoll-Touchscreen-Display mit 4K-Auflösung. Dies besteht aus einem 26-Zoll-Bildschirm und einem 13-Zoll-Bildschirm. Beide können auf Knopfdruck oder bei aktiviertem Rennmodus um ein paar Zentimeter abgesenkt werden. Darunter befindet sich hin zur Mittelkonsole noch ein weiterer Bildschirm. Ein 12,8-Zoll-AMOLED-Display, mit dem im IM L7 die meisten Fahrzeugfunktionen gesteuert werden.

Nicht billig aber auch nicht teuer

Das Alibaba hier einiges für das zu zahlende Geld liefert steht außer Frage. Die Aufpreisliste für beide nun kaufbaren Versionen des IM L7 ( Zhiji L7 ) ist kurz und besteht neben kostenpflichtigen Sonderfarben eigentlich nur aus dem Servicepaket, mit dem Käufer des Fahrzeugs für einen entsprechenden jährlich Aufpreis eine rundum Sorglos Lösung mit Versicherungen, Wartungen und den zukünftigen kostenpflichtigen OTA-Updates der erweiterten autonomen Fahrfunktionen inklusive erhalten. Als Basispreis ist der IM L7 in China ab sofort für 408.800 RMB (also umgerechnet rund 60.000 Euro) erhältlich. Das ist nicht billig aber angesichts der doch umfangreichen Ausstattung die bereits in der Basisversion in Serie angeboten wird, auch nicht teuer. Zum Vergleich, ein Tesla Model S Long Range kostet in China rund 10.000 Euro mehr. In wie weit Alibaba mit dem IM L7 in China erfolgreich sein kann, wird natürlich auch von Lieferverfügbarkeiten und dem Feedback der chinesischen Kunden abhängen. In der Presale Phase gingen laut dem Joint Venture bereits 3000 Bestellungen ein die nun zur Auslieferung kommen. Insofern werden hier demnächst und wie auch in China üblich, in den chinesischen Social Media Kanälen einiges an Feedbacks zu dem Elektroauto von Käufern auftauchen.

Impressionen zur Oberklasse Limousine Alibaba IM L7

In unserem aktuellen Video auf unserem Youtube Kanal haben wir euch erste Impressionen der Oberklasse Limousine von Alibaba zusammengestellt.

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